Wenn Prinz Charles König von England wird, was passiert dann mit Harry, William und Kate?

Bei all dem königlichen Drama war Prinz Charles immer von viel Klatsch und Tratsch umgeben. Und auch wenn wir die Wahrheit hinter all den Gerüchten wahrscheinlich nie erfahren werden, ist eines sicher. Wenn die Queen eines Tages verstirbt, wird er als neuer König von England den Thron besteigen. Es wird eine Zeit großer Veränderungen und Umwälzungen geben, nicht nur für Charles, sondern auch für sein Land und natürlich auch seine Familie. Doch wenn das Unvermeidliche geschieht, was wird dann aus Prinz Harry, Prinz William und Kate Middleton?

Zunächst einmal wird William dann zum Thronfolger - eine Position, mit der Charles nur allzu vertraut ist. Der Prinz von Wales ist dazu bestimmt, König zu werden, seit er 1948 das Licht der Welt erblickte. Als Erstgeborener der Queen und Prinz Philip ist er für das höchste Amt prädestiniert.

Ohne einen riesigen Skandal vor vielen Jahrzehnten würden wir gar nicht daran denken, dass Charles König würde. Warum? Der Grund dafür liegt bei Edward VIII., der 1936 nach dem Tod seines Vaters König George V. den Thron bestieg. Er war nämlich in eine geschiedene Amerikanerin namens Wallis Simpson verliebt.

Weder die Kirche von England noch die britische Regierung akzeptierte die Verbindung zwischen dem König und seiner zukünftigen Braut. Eine geschiedene Frau eignete sich einfach nicht als Ehefrau. Also beschloss Edward in einem unglaublichen Schritt, auf den Thron zu verzichten. Weniger als 12 Monate als König dankte er ab.

Edward erklärte damals: "Ich halte es für unmöglich, ohne die Hilfe und Unterstützung der Frau, die ich liebe, die schwere Last der Verantwortung zu tragen und die Pflichten eines Königs in dem Maße zu erfüllen, wie ich es gerne tun würde." Diese Entscheidung bedeutete, dass sein jüngerer Bruder stattdessen den Thron bestieg und König Georg VI. wurde. Und was war mit Edward? Er heiratete seine Wallis Simpson im darauf folgenden Jahr.

Der Geist von Edward VIII. schwebt auch heute noch über der königlichen Familie. So gehen sie mit dem Thema Scheidung wesentlich vorsichtiger um, als es der Durchschnittsbürger wahrscheinlich tun würde. Als sich Charles und Camilla - beide geschieden - in 2005 das Ja-Wort gaben, nahm die Queen nicht am religiösen Teil der Zeremonie teil.

Möglicherweise wollte die Queen eigentlich dabei sein, als ihr ältestes Kind wieder geheiratet hat. Allerdings sollte man nicht denken, dass sie ihren Sohn über die Überzeugungen der Kirche von England stellt. Obwohl die Kirche eine Scheidung oder eine Neuheirat nach einer Scheidung nicht mehr so strikt verbietet, wie es früher einmal der Fall war, spricht sie sich ausdrücklich dagegen aus.

Ein anonymer "Freund der Queen" behauptete in 2005 gegenüber The Daily Telegraph, dass die Monarchin selbst gesagt hätte: "Ich kann nicht daran teilnehmen. Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Position es mir erlaubt." Die genannte Person fuhr fort: "Die Queen meint, dass sie ihre Rolle in der Kirche über ihre Rolle als Mutter stellen muss." Ja, die Pflicht geht vor.

Dasselbe Thema kam auf, als Harry sich in 2018 anschickte, Meghan Markle zu heiraten. Meghan war zuvor mit einem Filmproduzenten namens Trevor Engelson verheiratet gewesen, und somit war sie ebenfalls geschieden. Also gab es vor der Hochzeit der beiden natürlich Fragen darüber, ob die Queen an der Zeremonie teilnehmen würde oder nicht. Schlussendlich war sie dabei, auch wenn sie es vielleicht nicht so gerne sieht, dass die beiden zusammengekommen sind...

Kurz vor Harrys und Meghans großem Tag sagte der königliche Butler Grant Harrold dem Daily Express: "Die Hochzeit von Prinz Charles war vor 13 Jahren. Die Zeiten haben sich geändert, und so haben Sinneswandel stattgefunden. Man nehme nur die unglückliche Episode mit Edward und Wallace Simpson... jetzt, 70 Jahre später, zuckt niemand mehr mit der Wimper." Es ist so viel Zeit vergangen, seit König George VI. den Thron bestieg, und die Royals - ganz zu schweigen vom Rest der Welt - haben sich angepasst.

Als Charles im November 2018 seinen siebzigsten Geburtstag hatte, wurde angemerkt, dass er der älteste Thronfolger ist. Und was noch? Wenn er eines Tages König wird, wird er der älteste Monarch sein, der in der Geschichte des britischen Königshauses gekrönt wurde. Diesen Titel führte vorher Wilhelm IV., der fast 65 Jahre alt war, als er in 1830 das Amt übernahm.

Aus diesem Grund könnte Charles sich entscheiden, zugunsten seines Sohnes William auf den Thron zu verzichten. Was einen Großteil der britischen Öffentlichkeit betrifft, könnte dies eine populäre Entscheidung sein. Eine Umfrage von StatistaCharts für The Week ergab, dass fast 50 Prozent der Briten es vorziehen würden, wenn William anstelle von Charles König würde. Diese Zahl könnte sich nach dem Oprah-Interview noch erhöht haben.

Im Moment sieht es so aus, als dass Charles am Todestag seiner Mutter sofort König werden wird. Er könnte sich dann für einen seiner Vornamen entscheiden - dazu gehören auch Arthur, Philip und George -, den er als Herrscher verwenden wird. Ansonsten wird er als König Charles III. bekannt sein, und seine Frau wird Königin Camilla heißen.

Über Camillas Titel wurde lange debattiert. Als Charles' Biografin Sally Bedell Smith in 2017 mit People über den Prozess der Suche nach einem geeigneten Ehrentitel für Camilla sprach, sagte sie: "Als Charles und Camilla heirateten, wurde sich vieles aus den Fingern gesaugt, weil Diana in den Köpfen vieler Leute so präsent war. So entstand die Idee der Prinz-Gemahlin, was aber frei erfunden ist."

Was bedeutet das alles für William? Also, als George VI. damals starb und Elizabeth zur Queen wurde, wurde Charles zum Herzog von Cornwall ernannt. Im Laufe seines Lebens hat er dann noch mehrere weitere Titel erworben. Dazu gehören Duke of Rothesay, Lord of the Isles, Earl of Carrick, Baron of Renfrew, Duke of Cornwall, Earl of Chester und Great Stewart of Scotland.

Obwohl Charles die meisten seiner Titel erhielt, als seine Mutter zur Königin des Vereinigten Königreichs gekrönt wurde, ist dies nicht bei allen Titeln der Fall. Zwar gibt es seit 1301 Prinzen von Wales, aber diese Ehre wird den Königs- bzw. Königinnen-Erben nicht automatisch zuteil.

Der Titel ist nämlich männlichen Thronfolgern vorbehalten. Da König Georg VI. nur Töchter hatte, gab es zu seiner Zeit also keinen Prinzen von Wales. Sechs Jahre nach Elisabeth Königin geworden war, gab sie Charles dann grünes Licht.

Durch seine Position als Herzog von Cornwall bezieht Charles Einkommen aus dem Herzogtum Cornwall. Dieses Gebiet wurde im 14. Jahrhundert von Edward III. geschaffen und umfasst 131.000 Morgen Land und Besitztümer. Nicht schlecht! Und als Sahnehäubchen gibt es auch noch ein Investitionsportfolio.

Der Herzog von Cornwall - also Charles - erhält das Geld aus dem Herzogtum, um seine diversen öffentlichen und privaten Unternehmungen zu finanzieren. Dazu gehören auch seine Wohltätigkeitsorganisationen. Der Fonds kann auch enge Familienangehörige unterstützen - etwa Charles' Kinder und Enkelkinder. Sieh mal einer an!

Außerdem gehört der Queen das Herzogtum Lancaster, das auch aus Grundstücken und Immobilien besteht. Als wäre auch das noch nicht genug, erhält sie darüber hinaus Gelder aus dem Sovereign Grant der britischen Regierung! Es ist also wenig überraschend, dass sich für die königliche Familie und ihre Titel nach dem Ableben der Königin einiges ändern wird.

Nun gab es bereits eine Reihe von Änderungen. Zunächst einmal hießen die Söhne von Charles ursprünglich Prinz William von Wales und Prinz Henry von Wales. Ja, Harry heißt in Wirklichkeit Henry! Nach ihrer Hochzeit bekamen die Brüder jedoch jeweils neue Titel.

Als William und Kate in 2011 heirateten, wurden sie z.B. zum Herzog und zur Herzogin von Cambridge. Daher sind ihre Kinder als Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis von Cambridge bekannt. Und was ist mit Harry? Als er mit Meghan getraut wurde, wurden sie zum Herzog und zur Herzogin von Sussex ernannt.

Wie man weiß, haben Harry und Meghan mittlerweile Nachwuchs - einen Jungen namens Archie Harrison Mountbatten-Windsor. Außerdem erwarten sie ein kleines Mädchen! Aber weder Archie noch die Tochter der beiden sind automatisch dazu bestimmt, ein Prinz oder eine Prinzessin zu werden, auch wenn Meghan das bei Oprah angedeutet haben mag. Der Grund dafür ist ein Dekret aus 1917 von König Georg V., dem Großvater der Queen.

Konkret verkündete der König: "Die Enkelkinder der Söhne eines solchen Herrschers in direkter männlicher Linie (mit Ausnahme des ältesten lebenden Sohnes des ältesten Sohnes des Prinzen von Wales) sollen unter allen Umständen den Titel haben und die Vorzüge genießen, den die Kinder der Herzöge dieser unserer Reiche genießen." Einfach erklärt kann man nur dann Prinz sein, wenn man männlich ist und in direkter Linie zum Thron steht.

Der "männliche" Teil dieser Regelung hat sich mittlerweile überholt. Bevor Kate und William ihr erstes Kind bekamen, führte die britische Regierung die "absolute Primogenitur" ein - das heißt, dass das erstgeborene Kind eines Erben unabhängig vom Geschlecht den Thron besteigen kann. Damit hat in der Thronfolge ein jüngerer Junge nicht mehr den Vorrang vor einem älteren Mädchen. Endlich herrscht Gleichberechtigung der Geschlechter.

Harry und Meghan haben royale Titel für Archie zunächst einmal abgelehnt - zumindest solange er noch klein ist. Obwohl der Kleine den Titel "Earl of Dumbarton" hätte tragen können - den Titel seines Vaters in Schottland - wird er stattdessen vorerst nur "Master Archie" genannt.

Das könnte sich ändern, wenn die Königin stirbt und sich die Thronfolge entsprechend ändert. Charles wird König sein und William sein direkter Erbe. Somit wird Archie ein Enkelkind des Monarchen sein und darf er sich "Prinz" nennen, falls er das möchte.

Wird Harry einen neuen Titel erhalten, wenn sein Vater König wird? Nicht automatisch. Falls Charles ihm keinen weiteren Herzogstitel verleihen möchte - und das liegt sicherlich im Bereich des Möglichen -, würde Harry nur der Herzog von Sussex und Meghan weiterhin die Herzogin von Sussex bleiben.

Als ob das alles nicht schon verwirrend genug wäre, es geht noch weiter. Derzeit trägt William die Titel 'Earl of Strathearn' und 'Baron Carrickfergus'. Wenn Charles dann König ist, wird William neue Aufgaben übernehmen - und dadurch müssen sich seine Titel ändern.

Sobald Charles König ist, wird William als ältester Thronfolger das Herzogtum Cornwall erben und Herzog von Cornwall werden. Er nimmt bereits an den Sitzungen des Herzogtums teil. Außerdem wird von ihm und seiner Frau Kate erwartet, dass sie den Titel Prinz und Prinzessin von Wales tragen werden.

In 2018 enthüllte der Royal Central-Redakteur Charlie Proctor, dass die Pläne für diesen Übergang bereits bestehen. "Wenn Prinz Charles den Thron besteigt, werden William und Kate traditionell zum Prinz und zur Prinzessin von Wales. Das bedeutet, dass sie zusätzliche Aufgaben zur Unterstützung des Monarchen übernehmen werden", sagte er dem Daily Star. "Genauso wie sich Prinz Charles auf seine Rolle als König vorbereitet, bereitet sich William darauf vor, Prinz von Wales zu werden. Er rüstet sich für die Aufgaben und die Verantwortung, die er übernehmen wird."

Proctor betont: "William bereitet sich genau wie sein Vater darauf vor, König zu werden. Sicher wird William nicht für mehr als 60 Jahre Prinz von Wales sein. Daher muss auch er sich entsprechend einarbeiten, denn seine Zeit auf dem Thron könnte eher früher als später kommen."

Es ist gut zu wissen, dass die Queen ihren Sohn für mehr als fähig hält, die Pflichten eines Königs des Vereinigten Königreichs zu übernehmen. Zu seinem 70. Geburtstag veranstaltete Elizabeth II. eine Feier und hielt eine bewegende Rede über Charles. "Im Laufe seiner 70 Jahre haben Philip und ich erlebt, wie Charles sich für Umweltschutz und Kunst engagiert, und wie er zu einer bedeutenden Führungspersönlichkeit im Bereich der Wohltätigkeit, einem engagierten und respektierten Thronfolger, der sich mit allen anderen in der Geschichte messen kann und zu einem wunderbaren Vater wurde", sagte sie.

Die Queen erwähnte sogar Charles' zweite Ehefrau. "Unterstützt von seiner Frau Camilla ist er sich vor allem aber immer treu geblieben, er ist leidenschaftlich und kreativ. Mit diesem Toast möchte ich also meinem Sohn, der in jeder Hinsicht ein herzogliches Original ist, alles Gute zum Geburtstag wünschen. Auf dich, Charles. Auf den Prinz von Wales."

Nun ist Charles bereits über 70 Jahre alt, und so kann man davon ausgehen, dass seine Regentschaft nur kurz sein wird. Während William sich also auf die Nachfolge seines Vaters vorbereitet, wird er wahrscheinlich auch seinen kleinen Sohn George darauf vorbereiten, eines Tages dem Thron zu besteigen. Auch wenn George angeblich noch nichts von seiner Thronfolge weiß, wird er es sicher bald herausfinden.

Einige Menschen glauben nicht daran, dass Charles jemals König werden wird - unabhängig davon, ob seine Mutter abdankt oder nicht. Der ehemalige königliche Butler Paul Burrell sagte in 2018 zu Now to Love: "wir werden es nicht erleben, dass König Charles und Königin Camilla auf dem Thron von England sitzen".

Warum ist das so? Burrell fuhr fort: "Weil die Königin niemals badanken wird. Wenn sie stirbt, wird sie über 100 Jahre alt sein. Ich gehe davon aus, dass Charles dann das einzig Richtige tun und sagen wird: 'Ich bin viel zu alt für diese Verantwortung'."

Außerdem ist zu bedenken, dass einige der Royals eigentlich gar keine Könige oder Königinnen sein wollen. Zumindest nicht, bevor sie ihr Leben gelebt haben. In dem Buch Charles, Prince of Wales behauptet die Autorin Gill Knappett, dass William nicht "die Leiter des Königtums hinaufsteigen" will, bevor er etwas älter ist.

Harry gesteht ganz offen, dass keiner seiner Familienmitglieder am höchsten Amt interessiert ist. "Wir sind dabei, die britische Monarchie zu modernisieren. Das tun wir nicht aus Eigennutz, sondern zum Wohle des Volkes", sagte er 2017 zu Newsweek. "Ob irgendjemand aus der royalen Familie König oder Königin werden möchte? Das glaube ich nicht, aber wir werden unsere Pflichten zu gegebener Zeit erfüllen."

Das könnte auch der Grund sein, warum die Queen den Thron niemals verlassen wird - sie sieht ihre Rolle als Pflicht, nicht als Privileg. Das deutete sie auch in ihrer Rede zu ihrem 21. Geburtstag im Jahr 1947 an. Geburtstag angedeutet. "Ich erkläre vor euch allen, dass ich mein ganzes Leben, ob lang oder kurz, eurem Dienst widmen werde", waren Elizabeths präzise Worte.